Interview 2018 für eine Frauenseite

Name: TINA

Seit wann fährst Du Motorrad? Mit 16 habe ich den damaligen 4er gemacht und bin eine kurze Zeit eine 80er Zündapp gefahren.  Den damaligen  1er Motorradführerschein habe ich vor 31 Jahren gemacht und bin seitdem auf dem Bike unterwegs.

  1. Wie bist Du zum Motorradfahren gekommen?

Das Motorradfahren hat mich schon als Jugendliche interessiert. Mit 16 habe ich dann, wie auch schon oben angesprochen, den  Führerschein der Klasse 4 gemacht und durfte somit eine 80er Zündapp fahren. Mit 18 folgte der Autoführerschein. Da damals war die Anschaffung eines Motorrades in Bezug auf Unterhaltung so teuer, habe ich nicht an den 1er Führerschein gedacht. Aber ich war als Sozia  immer gerne mit unterwegs. Nachdem ich meine 1. Ausbildung abgeschlossen hatte, widmete ich mich erstmal meinem weiteren Hobby – dem Reiten. Während  meiner 2. Ausbildung lernte ich einen Biker kennen, war wieder als Sozia unterwegs und der Wunsch, selber zufahren, war wieder präsent. Nach meinem Examen meldete ich mich sofort bei einer Fahrschule an und hatte dann innerhalb von kurzer Zeit endlich den ersehnten Führerschein der Klasse 1 in der Hand. Seitdem bin ich auf 2 Rädern unterwegs.

  • Welches Motorrad fährst Du? Warum hast Du dieses Motorrad gewählt?

Im Laufe der Jahre hatte ich mehrere Maschinen. Meine ersten Bikes waren BMWs (die damaligen Gummikühe). Um auch mit Kind und Hund unterwegs sein zu können, bin ich dann auf Gespann umgestiegen. Auch dieses waren BMWs. Nach der Gespannzeit ging es mit BMW, Aprilia und Honda weiter.

Bei Honda bin ich geblieben. Ich fahre derzeit eine NC 700 x dct und eine Africa Twin 1000 dct. Wenn man sich jetzt fragt, warum 2 Bikes, dann ist das so zu erklären: die NC hat etwas wenig Power und ist zum gemütlichen Fahren optimal. Aber ab und zu darf es  etwas mehr Power sein und so kam dann die AT dazu.

  • Was bedeutet Dir Motorradfahren heute?

Motorradfahren bedeutet mir sehr viel, aber nicht nur. Zu meinen Hobbies gehören auch das Reiten , im Sommer auch einmal mit dem Caprio unterwegs zu sein (ich habe einen Youngster, 25 Jahre, der in 5 Jahren das H-Kennzeichen bekommen kann). Auch bin ich öfters mit meinem Wohnmobil (ohne Bike) unterwegs. Falls einmal ein Hobby aus welchem Grund auch immer, nicht mehr gemacht werden kann, so gibt es Ausweichmöglichkeiten. Motorradfahren bedeutet für mich so etwas wie Freiheit und eine gewisse Stärke, sowie wie Selbstbestimmung. Auch eine gewisse Freiheit und was auch sehr schön ist – man lernt viele nette Leute kennen. Dies habe ich, z.B. in dieser Gruppe, auch kennengelernt

Da ich gerne auch aktiv etwas tue, habe ich mich der Biker Union angeschlossen. Die Biker Union ist eine bundesweite Organisation die sich für die Belange der Motorradfahrer einsetzt.

  • Was bewunderst Du an anderen?

Ich bewundere diejenigen, die sich nicht zum Rasen verleiten lassen, sondern so unterwegs sind, wie sie es für sich verantworten können. Meine Bewunderung gilt dem Menschen, der für seine Träume einsteht, seinen Weg geht – egal was andere darüber denken oder sagen.

  • Was war Deine größte Herausforderung bisher? Wie hast Du sie gemeistert und wie hat es Dein weiteres ( Biker)Leben beeinflusst?

In Bezug auf das Fahren hatte ich die größte Herausforderung mit meinem 1.BMW-Gespann. Wir sind im Urlaub die Assietta Kammstrasse gefahren. Diese war sehr holprig und der Bodenabstand zum Beiwagen sehr gering. Damals habe ich Blut und Wasser geschwitzt. Danach wusste ich aber, dass ich solche Situationen meistern kann.

Nach einem Unfall (ohne größere körperliche Beschwerden) hatte ich eine Blockade im Kopf und konnte nur noch mit dem Bike „schleichen“. Ich legte erstmal eine Pause ein. Aber es ging nicht ohne, so fing ich langsam wieder an. Ich bin meinen Stil gefahren und ich merkte, wie mein Vertrauen wieder kam.

Biken bedeutet daher für mich Spaß und  Freiheit, welches ich nicht so schnell missen möchte.

  • Gab es schon Mal eine brenzlige Situation? Was war es und wie hast Du reagiert?

Da gab es schon einige und es kam auch zu einem kleinen Sturz. Eigentlich entstand es, weil ich überreagiert habe.

Beim Abbiegen nach rechts von einem Parkplatz habe ich mit der Africa Twin den Winkel zu eng genommen. Problem war, dass ich nicht  ausholen konnte, weil auf der Gegenfahrbahn Autos entgegen kamen. Ich bekam etwas Panik, gab zu viel Gas und da habe ich sie verrissen. Kratzer haben nur die Koffer abbekommen.

  • Was war Dein schönstes Erlebnis?

Ich glaube, das ist schwer zu sagen. Bislang habe ich sehr viele schöne Erlebnisse/Momente gehabt. Auch habe ich sehr viele neue Leute kennengelernt, mit denen man ein schönes Hobby teilt. Meine Facebook Seite „Bikerin 50plus“ zeigt mir, dass es doch viele ältere Bikerinnen gibt. Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, haben wir ältere Semester endlich wieder Zeit an uns zu denken. Es ist auch schön zu sehen, dass viele den Mut finden, ihren Führerschein im Alter noch zu machen.

  • Wo oder welche Strecke würdest Du gerne einmal fahren? Warum reizt Dich das?

Im November 2017 war ich auf einer kleinen Rundreise  (Bus)in Südafrika und lernte Land und Leute kennen. U.a. traf ich auf einem Parkplatz auf eine Gruppe von Bikern. Ich sprach durch Zufall den Präsidenten des Chapters an. Dieser stellte mich seiner Frau vor. Aus dieser kurzen Begegnung entstand eine Freundschaft, die über WhatsApp aufrechterhalten wird. Gerne würde ich einmal mit dem Motorrad Südafrika erkunden.

  • Was würdest Du Dir selbst raten, wenn Du jetzt mit dem Motorradfahren beginnen würdest? 3 Tipps aus Deiner persönlichen Erfahrung?
  • Lass Dich nicht unter Druck setzen. Reflektiere immer deinen Fahrstil, was kann verbessert werden.
  • Übung macht den Meister! Fahrsicherheitstraining, Schräglagentraining und viel Fahrpraxis aufbauen.
  • Im Straßenverkehr immer für alle denken, nicht nur für sich. Wenn man müde wird, Pause einlegen. Nein sagen, wenn man sich einmal etwas nicht zutraut.
  1. Warum sollte Frau Motorradfahren?

Jede Frau die Spaß am Zweirad hat und keine Lust mehr auf Sozia sollte fahren. Denn, wir Frauen, können es auch.

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